Zinsentwicklung: Bausparer sind auf der sicheren Seite
Nachdem die Entwicklung der Kapitalmarktzinsen über viele Jahre praktisch nur eine Richtung kannte, nämlich nach unten, ist es beinahe in Vergessenheit geraten: Zinsen können auch mal wieder steigen. In den letzten Monaten ist das geschehen, wenn auch auf sehr niedrigem Niveau. Bausparer können allerdings gelassen bleiben.
Die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen liegen mit 0,4 % (Stand 20. Januar 2017, 11 Uhr) wieder im positiven Bereich. Und auch der Referenzzinssatz für Interbankengeschäfte im Euro-Raum mit zehnjähriger Bindungsfrist (Euro-Mid-Swap), ein wichtiger Marktindikator, hat sich seit seinem Tiefstand von 0,25 % inzwischen fast verdreifacht. Die Veränderung auf den Kapitalmärkten wirken sich bereits auf die Konditionen für Baufinanzierungen aus.
Natürlich kann niemand vorhersehen, wie sich die Zinsen weiter entwickeln. Doch es mehren sich die Zeichen, dass die Zeiten extrem niedriger Zinsen bald zu Ende gehen könnten. Der geldpolitische Kurs der EZB gerät mehr und mehr unter Rechtfertigungsdruck, zumal Deflationsängste kaum mehr zu begründen sind. Vielmehr ist die Inflation aktuell so stark gestiegen wie seit mehr als drei Jahren nicht mehr: Im Euro-Raum, so teilte das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mit, kletterten die Verbraucherpreise im Dezember 2016 im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 1,1 Prozent, in Deutschland um 1,7 Prozent. Wie sich die Wirtschaftspolitik des künftigen US-Präsidenten Donald Trump auf die Kapitalmärkte auswirken wird, ist kaum vorhersehbar.
Was heißt das für Immobilienfinanzierungen? Die Absicherung vor dem Risiko steigender Zinsen gewinnt an Bedeutung. Wer nicht daran glaubt, dass die Zinsen auf Dauer niedrig bleiben, kann sich heute mit einem in die Finanzierung eingebundenen Bausparvertrag Zinssicherheit für 20 bis 25 Jahre „einkaufen“. Haushalte, die Belastungssprünge nach Ablauf der Zinsbindungsfrist vermeiden wollen (oder müssen), erhalten dadurch ein Höchstmaß an Sicherheit.
Doch auch die Menschen, die jetzt noch nicht konkret an den Erwerb von Wohneigentum denken, sind im gegenwärtigen Zinsumfeld mit einem Bausparvertrag gut aufgestellt. Gegenüber anderen Sparprodukten, deren Verzinsung sich ebenfalls nahe Null bewegt, machen sie keine Verluste. Aber sie sichern sich ein niedrig verzinsliches Darlehen für die Zukunft. Wer weiß, vielleicht können sie es alsbald gut gebrauchen.